Vom Rausch zum Rauschen

 

Wo der Schreibrausch in Hypergraphie umschlägt, in das zwanghafte Verlangen, Blätter randvoll zu schreiben, da stösst er nicht selten an die Grenzen der Verständlichkeit oder – im Manuskript betrachtet – an die Grenzen der Lesbarkeit. Das andere Extrem des leeren Blattes der Schreibblockade markiert chaotische Fülle der Kakographie. Sich überlagernde Schreibspuren, kreuz und quer beschriftete Seiten, wilde Graphismen und verdichtete Schriftzüge, um den letzten Winkel eines Blattrandes auszufüllen – solche Manuskripte, wie jenes von Marie von Ebner-Eschenbach, wo vor lauter Schrift nichts mehr gelesen werden kann, sind das geschriebene Äquivalent zum weissen Rauschen.